Verteilung der Radioaktivität in Deutschland
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betreibt ca. 1700 Messstellen im gesamten deutschen Bundesgebiet und misst dort die Gamma-Ortsdosisleistung (ODL). Durch diese hochaufgelöste Messung läßt sich die Strahlenbelastung durch Radioaktivität in der Umwelt sehr gut darstellen.
Messung der Ortsdosisleistung
Der aktuelle Messwert der Radiaoktivität ist dabei der letzte verfügbare Stundenmittelwert. Diese Zeitverläufe werden vier mal pro Tag aktualisiert.
Zur Beachtung, die Einheit ist in Mikrosievert pro Stunde angegeben. Mikrosievert ist 1000x kleiner als Millisievert, wie unten angegeben.
Zweck der Radioaktivitätsmessung
Ursprünglich im Kalten Krieg eingerichtet, sollte das Messnetz helfen die Bevölkerung rechtzeitig vor dem Einsatz von Nuklerarwaffen warnen. Seitdem wurde die Messtechnik weitereinwicklet, so dass heute auch natürlich vorkommende Verteilung der Radioaktivität gemessen werden kann. Dabei sollten sie auch die Umgebung der bis vor kurzem noch aktiven deutschen Kernkraftwerke überwachen. Das erkennt man gut am Messnetz, welches im Nahbereich der Kernkraftwerke deutlich dichter gestrickt war.
Grenzwerte und typische Dosiswerte
Effektive Dosis zum Vergleich
0,01 Millisievert pro Jahr | Rechnerisch ermittelte Größenordnung der jährlichen Höchstdosis der Bevölkerung in Deutschland durch Kernkraftwerke im Normalbetrieb (Diese Berechnungen gehen von konservativen Annahmen unter anderem des Aufenthaltsortes und der Ernährung aus, so dass die tatsächlichen Expositionswerte darunter liegen.) |
0,01 – 0,03 Millisievert pro Aufnahme | Typischer Dosisbereich bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Thorax) |
bis zu 0,1 Millisievert pro Flug | Dosis durch Höhenstrahlung bei einem Flug von München nach Japan |
1 Millisievert pro Jahr | Grenzwert (maximal zulässige Dosis) der jährlichen Strahlenexposition für Personen der allgemeinen Bevölkerung (die z.B. aus der Freisetzung von radioaktiven Stoffen aus kerntechnischen Anlagen resultiert). |
1 – 3 Millisievert pro Aufnahme | Typischer Dosisbereich für eine Computertomographie des Hirnschädels |
2 Millisievert pro Jahr | Durchschnittliche jährliche Dosis einer Person in Deutschland aus künstlichen Quellen, vornehmlich Medizin (Wert für 2015: etwa 1,7 mSv) |
2 Millisievert in 50 Jahren | Gesamte Dosis für eine Person im Voralpengebiet auf Grund des Reaktorunfalls von Tschernobyl für den Zeitraum 1986-2036 |
2-3 Millisievert pro Jahr | Durchschnittliche jährliche Strahlenexposition der Bevölkerung in Deutschland aus natürlichen Quellen |
10-20 Millisievert pro Aufnahme | Typischer Dosisbereich für eine Ganzkörper-Computertomographie eines Erwachsenen |
20 Millisievert pro Jahr | Grenzwert (maximal zulässige Dosis) der jährlichen Strahlenexposition für beruflich strahlenexponierte Personen in Deutschland |
250 Millisievert | Richtwert für eine Person beim Einsatz lebensrettender Maßnahmen oder zur Vermeidung großer Katastrophen in Deutschland |
400 Millisievert | Grenzwert (maximal zulässige Dosis) für die Berufslebensdosis bei beruflich strahlenexponierten Personen in Deutschland |